Von: Khoi Doan
9.12.2018

Lkw Führerschein: Kosten, Klassen und mehr

Der gute alte Lkw Führerschein: Kosten über Kosten kommen auf dich zu, wenn du dich dafür entscheidest, die Fahrerlaubnisprüfung für einen Lastwagen abzulegen. Ein Glück, dass viele Berufskraftfahrer die Führerscheinprüfung von ihrem Arbeitgeber bezahlt bekommen. In diesem Blogbeitrag widmet sich der Kennzeichen King mal ganz abseits von Nummernschildern dem Thema Lkw-Führerschein. Du liest nicht nur, welche unterschiedlichen Führerscheinklassen es für Laster gibt, sondern auch, mit welchen Kosten du rechnen musst.

Das Wichtigste rund um den Lastwagenführerschein in aller Kürze:
  • Unterschiedliche Klassen für Lastkraftwagen: C, CE, C1, C1E
  • Feststehende Kosten für Sehtest, ärztliche Untersuchung, Erste-Hilfe-Kurs
  • Variable Kosten für Fahrschule: Übungsstunden, Anmeldung etc.
  • Abweichungen je nach Region und Angebot
  • Gesamtkosten von ca. 3.000 € bis 5.000 €
  • Alle 5 Jahre: Verlängerung Führerschein und Fahrerkarte: ca. 60 €

Übersicht:

Lkw Führerschein Kosten: Was kostet der Lkw-Führerschein?

Ein Lastwagenführerschein ist deutlich aufwendiger als ein Schein der Klasse B – schließlich unterschiedet sich das Fahren eines Lkws erheblich vom Autofahren. Zusätzlich zur Fahrpraxis müssen sich Fahrschüler ebenfalls technisches Wissen rund um die Druckluftbremsanlage, Hydraulik und Co. aneignen. Auch das ist mit allerhand Aufwand verbunden, was schlussendlich auch die Führerscheinkosten in die Höhe treibt.

Doch bevor es nun mit der Kostenaufstellung im Einzelnen losgeht, solltest du dir bewusst machen, dass es unterschiedliche Führerscheinklassen für Lkw gibt. Nämlich diese hier:

· C: In dieser Klasse nur Fahrzeuge mit über 3,5 Tonnen (t) Gesamtmasse

· CE: Kombination aus Fahrzeug und Lkw-Anhänger über 750 Kilogramm (kg)

· C1: Kraftfahrzeuge mit einer Gesamtmasse zwischen 3,5 t und 7,5 t

· C1E: Fahrzeug der Klasse C1 in Kombination mit einem Anhänger über 750 kg

Das bedeutet, dass der Preis, den du für den Schein einkalkulieren musst, immer auch davon abhängt, welche Fahrerlaubnis du erwerben willst. Was jedoch immer gleich bleibt, sind die Gebühren, die für alle Dinge anstehen, die mit dem Führerscheinantrag und der Fahrerlaubnisprüfung zusammenhängen.

Diese Führerscheinkosten sind immer gleich: Verwaltungsgebühr, Sehtest und Co.

Wie du es wahrscheinlich von anderen Führerscheinen auch kennst, musst du zunächst einige Kriterien erfüllen und Nachweise bringen, bevor du schließlich die theoretische und die praktische Prüfung ablegen darfst. Dazu zählen:

· Sehtest: Beachte, dass es sich hierbei nicht um den „herkömmlichen“ Test handelt, wie du ihn auch für den Autoführerschein benötigst. Bei der Lkw-Fahrerlaubnis werden im Rahmen des Sehtests auch weitere Dinge untersucht. So beispielsweise das Sichtfeld, das räumliche Sehen und die Beweglichkeit der Augen. Ebenfalls von Relevanz: Kannst du alle Farben korrekt erkennen? Neben der bekannten Rot-Grün-Schwäche gibt es übrigens auch eine Blau-Gelb-Schwäche. Für den Lkw-Sehtest beim Augenarzt und die Erstellung des augenärztlichen Gutachtens solltest du etwa 100 € einplanen.

· Erste-Hilfe-Kurs: Ähnlich wie der Sehtest ist auch der Erste-Hilfe-Kurs wesentlich umfangreicher als der, der für andere Führerscheinklassen vonnöten ist. Wenn du deshalb einen Anbieter suchst, erwähne in jedem Fall, dass du den Kurs für die Lkw-Fahrerlaubnis brauchst. Aufgrund des höheren Aufwands belaufen sich die Kosten auf 50 bis 90 €.

· Ärztliches Gutachten: Neben deiner Sehkraft musst du auch nachweisen können, dass du körperlich fit, belastbar und aufmerksam genug bist, einen Lastwagen steuern zu können. Aus diesem Grund schreibt die Anlage 5 der Fahrerlaubnis-Verordnung eine Arztuntersuchung vor. Je nach Arzt und Untersuchungsumfang musst du hier noch einmal mit 100 bis 200 € rechnen.

Die oben genannten Nachweise musst du deinem Führerscheinantrag beilegen. Den stellst du normalerweise über deine Fahrschule bei der zuständigen Führerscheinstelle. Damit geht eine Verwaltungsgebühr von 40 bis 80 € einher. Schlussendlich gibt es auch Fixkosten bei der Fahrschule: Das sind die Anmeldegebühr (ab 200 €), die Prüfungskosten (ca. 150 €) und natürlich der Preis der einzelnen Fahrstunden (ab 60 €).

Das weiß der Kennzeichen King: Wenn du mehrere Fahrschulen zur Auswahl hast, solltest du zum einen die Preise vergleichen. Zum anderen ist es auch ratsam, sich einmal bei Kollegen und Freunden umzuhören. Welche Erfahrungen haben sie mit welchem Fahrschulinstitut gemacht? Vergiss nicht: Du musst ziemlich viel Zeit mit deinem Fahrlehrer verbringen, da ist die Sympathie nicht unerheblich. Außerdem gibt es auch Unterschiede in der konkreten Prüfungsvorbereitung.

Führerschein C1: Kosten im Blick behalten

Die oben genannten Aufwendungen sind allesamt gut planbar. Was jedoch variabel ist, sind die konkreten Fahrschulgebühren. Diese hängen von gleich mehreren Faktoren ab:

· Deine Skills: Die einen brauchen mehr Übung, die anderen weniger Fahrpraxis. Wie viele Übungsstunden du buchen musst, hängt in erster Linie davon ab, wie schnell du mit dem Kraftfahrzeug, seinen Abmessungen und den Besonderheiten zurechtkommst.

· Fahrschulgebühren: Je nach Preisniveau deiner Region und des Fahrschulinstituts sind die Fahrpraxisstunden günstiger oder preisintensiver.

· Führerscheinklasse: Die Pflichtstunden, also die gesetzlich vorgeschriebene Mindestanzahl von Fahrstunden, hängt von der Klasse ab, für die du eine Fahrerlaubnis erwerben willst.

Die Klasse mit den wenigsten verpflichtenden Übungsstunden ist C1. Du musst dafür folgende Stunden einplanen: Drei Überlandfahrten, eine Stunde auf der Autobahn und eine bei Nacht.

Willst du auch noch die Fahrerlaubnis für ein C1-Fahrzeug in Kombination mit einem Anhänger erwerben, kommt die gleiche Anzahl an Praxisstunden noch einmal auf dich zu. Dann nicht nur mit dem Fahrzeug an sich, sondern auch mit dem Lkw-Anhänger.

C und CE Führerschein: Die Kosten im Detail

Während die oben genannte Führerscheinklasse bzw. die -klassen auf ein Fahrzeug mit einem Maximalgewicht von 7,5 Tonnen begrenzt ist, ist beim C-Schein theoretisch nach oben hin keine Grenze gesetzt. Wer dann also gleich den „großen“ Schein machen will oder ihn aus beruflichen Gründen benötigt, muss nicht nur mehr Zeit investieren, sondern auch mehr Geld. Das sind die Pflichtstunden, die für die Lastwagenfahrerlaubnis vorgeschrieben sind:

· Überlandfahrt: 5 Stunden

· Autobahnfahrt: 2 Stunden

· Nachtfahrt: 3 Stunden

Gut zu wissen: Wenn du schon den C1-Führerschein hast, reduziert sich die Pflichtstundenzahl. Willst du die CE-Prüfung ablegen, um dann gleich einen Gliederzug oder einen Auflieger fahren zu dürfen, brauchst du nochmals die gleiche Praxisstundenanzahl. Wie bei den anderen Lkw-Führerscheinklassen musst du auch mit dem Anhänger Praxiserfahrung im Straßenverkehr sammeln.

Rechenbeispiel für den großen Lastwagenführerschein inklusive Lkw-Anhänger

Fixkosten

Sehtest, Erste-Hilfe-Kurs und Arzt-Gutachten

300 €

Fixkosten Fahrschule

430 €

Variable Kosten

8 Übungsstunden à 60 €

480 €

20 Sonderstunden à 75 €

1.500 €

Prüfungsgebühr

150 €

Gesamt

2.860 €

Die Beispielrechnung berücksichtigt nur die Pflichtstunden, die Fahrschüler mindestens ableisten müssen. Doch nicht selten kommen eine oder mehrere Übungseinheiten hinzu, sodass sich die Summe schnell nach oben korrigiert.

Du solltest außerdem wissen, dass in der theoretischen Prüfung detailliertes Spezialwissen abgefragt wird. Auf die technischen Fragen muss man sich unbedingt vorbereiten, um die Prüfung bestehen zu können. Deshalb kommen auch noch Kosten für Lehrmaterial zur Summe hinzu. Läuft also alles reibungslos, kostet dich der Lkw-Führerschein rund 3.000 € – nach oben hin offen.

Lkw-Führerschein: Wiederkehrende und Spezialkosten

Du musst außerdem wissen, dass du mit deinem Schein zwar die Fahrzeuge der jeweiligen Klasse offiziell auf der Straße bewegen darfst. Das große Aber kommt aber noch: Möchtest du das ganze professionell tun und als Fernfahrer arbeiten, benötigst du zusätzlich zur Lkw-Fahrerlaubnis noch eine Berufskraftfahrer-Qualifikation.

Wichtig: Willst du gewerblich Lastkraftwagen fahren, muss sich die genannte Qualifikation, die dich als Berufskraftfahrer auszeichnet, mit der Schlüsselnummer 95 auf dem Führerscheindokument zu finden sein.

Einmal Lastkraftwagenführerschein erworben und das war’s dann? Nein! Alle fünf Jahre musst du deine Lastwagenfahrerlaubnis verlängern. Das ist ebenfalls mit finanziellem Mehraufwand verbunden:

· Arztgutachten: 50 €

· Aktueller Sehtest: 100 €

· Verwaltungskosten: 30 €

· Neue Passfotos: 20 €

· Verlängerung der Fahrerkarte: 35 €

Auch diese Kosten hängen immer vom jeweiligen Arzt, vom Dienstleister oder der entsprechenden Führerscheinstelle ab.

Diskutiere mit: Hast du den Lkw-Schein? Wenn ja, wie teuer war das Gesamtpaket bei dir?

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