MPU-Vorbereitung: MPU bestehen leicht gemacht
Die medizinisch-psychologische Untersuchung – kurz auch MPU genannt – wird immer dann anberaumt, wenn es Zweifel gibt, ob jemand geeignet ist, ein Kraftfahrzeug zu führen. In diesem Blogbeitrag erfährst du vom Kennzeichen King höchstpersönlich, was die Tauglichkeitsuntersuchung überhaupt ist, wie lange sie dauert und wie man sich am besten auf die Untersuchung vorbereiten kann.
- Amtlich anerkannte Begutachtungsstellen bieten die Möglichkeit zur Beratung
- MPU-Vorbereitungskurse gibt es von offiziellen Stellen und von privat
- Auch Online-Kurse möglich
- Wichtig: Individuelle Vorbereitung mit Fokus auf eigener Situation
Übersicht:
- MPU: Was ist das überhaupt?
- MPU Beratung: Bei der zuständigen Gutachterstelle
- MPU Hilfe: In 4 Schritten zurück zum Führerschein
- MPU Beratung: Ein Verkehrspsychologe kann weiterhelfen
- Vorbereitungskurs MPU oder MPU Online Test?
MPU: Was ist das überhaupt?
Bei dem Begriff „MPU“ handelt es sich um die Kurzform von medizinisch-psychologische Untersuchung. Sinn und Zweck dieser Untersuchung ist es, herauszufinden, ob jemand einen Führerschein machen darf bzw. ob jemand die Fahrerlaubnis nach dem Entzug des Führerscheins wieder zurückerhält. Folgende Personen müssen die gesundheitliche und psychologische Prüfung ablegen:
- Körperlich und geistig eingeschränkte Personen
- Personen, die Verkehrsdelikte begangen haben, beispielsweise Missbrauch von Alkohol oder Drogen im Straßenverkehr sowie Raserei
- Fahrer, die einen hohen Punktestand in der Verkehrssünderdatei in Flensburg haben
Doch wer ordnet eine solche Maßnahme überhaupt an? In § 2 Absatz 8 des Straßenverkehrsgesetzes (StVG) kannst du Folgendes nachlesen:
„Werden Tatsachen bekannt, die Bedenken gegen die Eignung oder Befähigung des Bewerbers begründen, so kann die Fahrerlaubnisbehörde anordnen, dass der Antragsteller ein Gutachten oder Zeugnis eines Facharztes oder Amtsarztes, ein Gutachten einer amtlich anerkannten Begutachtungsstelle für Fahreignung oder eines amtlichen anerkannten Sachverständigen oder Prüfers für den Kraftfahrzeugverkehr innerhalb einer angemessenen Frist beibringt.“
Das bedeutet, dass die zuständige Führerscheinbehörde deiner Stadt bzw. deines Landkreises – also dort, wo du auch den Antrag auf die Erteilung der Fahrerlaubnis stellst – die MPU-Anordnung veranlasst. Wird beispielsweise nach einem Verkehrsdelikt bekannt, dass du den Führerschein abgeben musst, meldet sich das Landratsamt bzw. die Stadtverwaltung deines Wohnortes bei dir mit einem Schreiben. Darin erfährst du unter anderem, welche Stellen die Fahrtauglichkeitsuntersuchung durchführen.
MPU Beratung: Bei der zuständigen Gutachterstelle
Durchgeführt wird das ganze Prozedere dann von akkreditierten Gutachterstellen – genauere Informationen zur zuständigen Gutachterstelle erhalten Interessierte bzw. Betroffene bei der Bundesanstalt für Straßenwesen oder eben im erwähnten Brief, der von der zuständigen Führerscheinstelle zugesandt wird. Diese Stellen führen unter anderem die offiziell anerkannte Begutachtung für die Fahreignung durch:
- TÜV (Süd, Nord, Thüringen)
- AVUS Gesellschaft für Arbeits-, Verkehrs- und Umweltsicherheit mbH
- DEKRA
Neben der Untersuchung kannst du bei diesen Stellen auch oftmals eine einführende Infoveranstaltung besuchen. Weitere MPU-Vorbereitungsmaßnahmen sind meistens jedoch von der Tauglichkeitsuntersuchung selbst losgelöst. Bist du in der Situation, dass du an der Fahrtauglichkeitsuntersuchung teilnehmen musst, solltest du in jedem Fall in Erwägung ziehen, an einem MPU Training teilzunehmen.
Das weiß der Kennzeichen King : Die Chancen, die Führerscheinkarte zurückzuerhalten, steigen massiv an, wenn du dich eingehend auf die Tauglichkeitsuntersuchung vorbereitest. Das muss nicht zwingend in einem Vorbereitungskurs sein. Da in solchen Kursen aber oftmals ein Insider oder sogar ein Verkehrspsychologe wertvolle Tipps geben kann, solltest du überlegen, einen solchen kostenpflichtigen Vorbereitungskurs zu besuchen.
MPU Hilfe: In 4 Schritten zurück zum Führerschein
Bist du in die Situation gekommen, dass dir die Fahrerlaubnis entzogen wurde, musst du wissen, dass die medizinisch-psychologische Untersuchung nicht so einfach und vor allem nicht so schnell wie gedacht durchgeführt wird. Wie lange dir deine Fahrerlaubnis entzogen wurde, war abhängig von dem Grad deines Delikts wie zum Beispiel welche Promillegrenze du überschritten hast. Je nach Vergehen ist es notwendig, zunächst die Fahrtauglichkeit wiederherzustellen. Fahrerlaubnisverordnung (FeV)
Soll heißen: Bei Drogen- oder Alkoholvergehen ist es notwendig, zunächst einmal nachzuweisen, auch wirklich abstinent zu sein. Das muss – um beim Drogenbeispiel zu bleiben – mittels Urin- oder Haarproben nachgewiesen werden. Erst, wenn die Abstinenz über einen gewissen Zeitraum (das kann bis zu ein Jahr sein) verifiziert ist, kannst du die finale Fahrtauglichkeitsuntersuchung ablegen. Informationen bezüglich
In diesen vier Schritten erfolgt die Tauglichkeitsuntersuchung:
- Gutachterstelle aussuchen : Wie oben beschrieben, wählst du eine staatlich akkreditierte Stelle aus, bei der du die Tauglichkeitsprüfung ablegen willst. In aller Regel sind die MPU-Kosten relativ ähnlich, sodass es keine großen Preisunterschiede gibt – ähnlich wie bei Kfz-Behörden-Kosten .
- Erstmalige Beratung : Beim ersten Termin erfährst du, wie die Untersuchung ablaufen wird und welche Nachweise du bringen musst, beispielsweise Haartests. Beachte, dass dieser Termin erst wahrgenommen werden kann, wenn der Gutachterstelle die Führerscheinakte von der Fahrerlaubnisbehörde vorliegt.
- Finale medizinisch-psychologische Untersuchung: Bist du entsprechend vorbereitet, kannst du den finalen MPU-Termin für die eigentliche Überprüfung festlegen. Hierfür solltest du etwa zwei bis vier Stunden einplanen. Die Bestandteile der Tauglichkeitsuntersuchung sind ein verkehrspsychologisches Gespräch, eine Arztuntersuchung, ein Leistungstest sowie ein Fragebogen.
- Gutachtenerstellung : Ob die Fahrtauglichkeitsuntersuchung erfolgreich war, erfährst du meistens direkt hinterher. Du musst dann noch auf ein Schreiben warten, das bestätigt, dass die Fahrtauglichkeit wiederhergestellt ist und dann kannst du bei der Führerscheinbehörde einen Antrag auf die Wiedererteilung der Führerscheinkarte stellen.
MPU Beratung: Ein Verkehrspsychologe kann weiterhelfen
Es bietet sich an, vor der konkreten Vorbereitung auf die Tauglichkeitsuntersuchung ein erstes Beratungsgespräch wahrzunehmen. Ganz am Anfang kannst du mit einem kompetenten Verkehrspsychologen in Kontakt treten: Er verrät dir, was auf dich zukommt, wie du einen geeigneten Vorbereitungskurs auswählst und was du selbst tun kannst, um dich vorzubereiten. In dem verkehrspsychologischen Beratungsgespräch, das unter anderem auch die Gutachterstellen anbieten, bekommst du Antworten auf folgende Fragen:
- Wie stehen die Chancen für eine positive MPU?
- Welche Vorbereitungsmaßnahmen sind sinnvoll?
- Wann ist es ratsam, sich zur Untersuchung anzumelden?
- Welche Maßnahmen erfordert die individuelle Situation?
Wenn du deinen Führerschein wiedererlangen willst, ist es wichtig, dass du dir auch bewusst bist, einen Fehler gemacht zu haben. Achte in jedem Fall darauf, dass du bei der Wahrheit bleibst, wenn du deine Geschichte erzählst – denn: Das Zurechtbiegen der Wahrheit kommt spätestens bei der Unterredung mit dem Psychologen heraus.
Vorbereitungskurs MPU oder MPU Online Test?
Damit wirklich alles glattgeht, kommt es auf die richtige MPU-Vorbereitung an. Dafür kannst du die Sperrfrist nutzen, in der du keine Erlaubnis zum Führen eines Kraftwagens hast. Die Voraussetzung für ein zufriedenstellendes Untersuchungsergebnis ist, dass sich der Betroffene ausführlich mit der Situation bzw. dem Vergehen auseinandersetzt. Dafür bietet es sich an, zunächst einmal die Auffälligkeiten in zeitlicher Reihenfolge aufzuschreiben, um einen rückwirkenden Überblick zu bekommen. Auch Folgende Fragen können helfen, sich selbst vorzubereiten.
- Warum habe ich ein Verkehrsdelikt begangen?
- Wieso habe ich Drogen genommen/Alkohol getrunken?
- Wieso habe ich mit dem Konsum begonnen?
- Habe ich bei meiner Fahrt die Risiken billigend in Kauf genommen?
- Was würde ich jetzt anders machen?
Selbstverständlich ist es wichtig, dass eine gewisse Reue gezeigt wird – denn ansonsten könnte der Gutachter in der Tauglichkeitsuntersuchung vermuten, dass der Führerscheinentzug nichts gebracht hat und der Betroffene nichts aus seinem Vergehen gelernt hat. Spezielle Kurse dienen vor allem der Vorbereitung auf die Unterredung mit dem Psychologen. Hierbei wird oftmals ein solches Untersuchungsgespräch simuliert. Der Trainer gibt dann ausführliches Feedback.
Das weiß der Kennzeichen King: Auch Online-Kurse können bei der MPU-Vorbereitung helfen. Hier wird es aber niemals so konstruktive Rückmeldung zum psychologischen Gespräch geben wie in einem Vieraugengespräch mit einer fachkundigen Person.
Wenn der Gutachter noch Eignungszweifel hat, wird die Fahrerlaubnis nicht erteilt. In der Fahrerlaubnisverordnung (FeV) wird explizit geregelt, wann noch Eignungszweifel bei einer Alkoholproblematik oder bei Betäubungsmittelmissbrauch bestehen. Grundsätzlich gilt: Sinnvoll ist es, sich einzugestehen, dass ein Vergehen ein „Ausrutscher“ war. Auch hier lohnt es sich, offen und ehrlich zu bleiben. Ob Beziehungsstress, Probleme in der Arbeit oder sonstige Gründe: Weiß der Verkehrspsychologe, was der Grund für das Verkehrsdelikt war, kann er die Situation besser einschätzen – wenn alles gutgeht, kannst du schon bald wieder in ein Fahrzeug steigen und losdüsen. Ja vielleicht sogar mit einem Nummernschild deiner Wahl?
Diskutiere mit – hast du Erfahrungen mit Vorbereitungskurse gemacht? Welchen kannst du empfehlen?
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